JOSEF BRUSTMANN

Leben hinterm Mond | 16.10.2010

Leben hinterm Mond

Kabarettabend mit Josef Brustmann in Alitzheim

"Ich glaube, ich hab' in meinem ganzen Leben noch nicht so viel gelogen wie beim Beichten", gesteht der oberbayerische Kabarettist Josef Brustmann dem Alitzheimer Publikum. Neben der Kirche standen ebenso seine Heimat Wolfratshausen sowie ganz allgemein das "Königreich" Bayern und die immer schneller und moderner werdende Technik im Mittelpunkt seines abendfüllenden Programms "Leben hinterm Mond".

Werner Herkert begrüßte im Namen der DJK Alitzheim die Gäste zum bereits vierten Kabarettabend der DJK. Da nur eine relativ geringe Anzahl an Karten verkauft wurde, beschlossen die Verantwortlichen, von der DJK-Halle auf das Sportheim auszuweichen. "Jetzt ist der Saal immerhin bis auf den letzten Platz gefüllt", schmunzelte Herkert.

Doch der Künstler nahm das mit Humor und scherzte schon gleich zu Beginn: "Bei meinem ersten Autounfall, es war nur ein kleiner Blechschaden, waren mehr Leute herumgestanden, als heute hier sind." Aber Brustmann stieg danach sofort in sein Programm ein, und egal, ob im Oktoberfestzelt oder vor einem ausgewählten Publikum in Alitzheim, er heizte mit seinen Liedern kräftig ein und brachte die Zuhörer immer wieder mit gezielten Pointen zum Lachen.

"S - wie Stoiber, Streibl, Strauß, so viel Glück am Stück hält auch bloß Bayern aus", sang der 56-Jährige in einem Lied, in dem er für jeden Buchstaben bayerische Wörter oder Persönlichkeiten fand und diese aufs Korn nahm. Da bei den ständig erneuerten Rechtschreibreformen keiner mehr durchblicke, habe er sich jetzt sein eigenes Alphabet geschrieben, das aber nur für Bayern gelte, so Brustmann.

Über seinen Heimatort Wolfratshausen sagte er, dieser sei seit einigen Jahren ein berühmter Wallfahrtsort. "Aber über den Edmund Stoiber, über den macht man keine Witze, über den lacht man so", scherzte Josef Brustmann. Mit seinem bayerischen Dialekt, seinen geistreichen Texten und Liedern sowie seiner direkten und volksnahen Art überzeugte der ehemalige Musiklehrer das Publikum restlos, so dass sich am Ende die begeisterten Zuschauer fragten, warum denn eigentlich nur gut 100 Leute gekommen waren. Aber vielleicht darf Josef Brustmann ja mal wieder nach Alitzheim kommen, und wenn sich sein Können erst einmal herumgesprochen hat, wird er bestimmt auch die große DJK-Halle füllen. Von seiner kabarettistischen Leistung her hätte er es in jedem Fall verdient.

Nach Brustmanns Programm begann auch gleich der Kartenvorverkauf für die nächste Kabarettveranstaltung in Alitzheim. Am Samstag, 26. März 2011, wird erneut Chris Boettcher zu Gast sein. Diesmal mit seinem brandneuen Programm "Paparazzo".

Weitere Informationen unter www.comedy.alitzheim.de


mainpost.de | Dominik Dorsch